Vom EVR bis hin zum Starbulls e.V.

 

Mit dem EV Rosenheim, dem EVR, hat alles begonnen.

Vom ersten Freundschaftsspiel 1928 bis zum bitteren Ende des Vereines 1978 hat die Eishockey-Abteilung fast immer zum EVR gehört (nur von 1930 – 1936 schlossen sich die „Eishakler“ mal dem Postsportverein an). Bis Anfang der Siebziger war Eishockey reiner Amateursport. Selbst Trikotwerbung war aufgrund des Amateurstatus lange Zeit nicht erlaubt. Die sportlichen Höhepunkte kamen kamen zwar erst später, zu Zeiten des Sportbundes, aber einer Handvoll Leute des EVR ist es zuzuschreiben, dass 1961 eine Kunsteisbahn errichtet und diese 1973 überdacht werden konnte. Die Idee für eine Kunsteisbahn und die Sturheit, dafür bis zur Realisierung zu kämpfen, hatten die Herren Willi Buchecker und Rudi Lechl. Unter der Abteilungsleitung von Marinus Fischbacher wurde dann einige Jahre später die Überdachung in Angriff genommen. Mit dem Kunsteis ging es auch sportlich aufwärts. Zwar hatte bereits 1952/53 die Mannschaft erstmals den Aufstieg in die damalige oberste Deutsche Spielklasse, die Oberliga, geschafft – allerdings nur für eine Saison. 1972 erreichte man zum ersten Mal, allerdings wieder nur für ein Jahr, die Bundesliga. Marinus Fischbacher hatte zu dieser Zeit einen wesentlichen Anteil an der Einführung der Bundesliga II, die von Beginn an ein finanzieller Erfolg war.

1978 Aus für den EVR

Der EV Rosenheim vor dem Aus. 1 Million DM Schulden haben sich angehäuft und die Frage ist, Konkurs oder nicht. Deshalb müssen vor dieser Saison auch die Spieler Cal Russell, Wolfgang Rosenberg und die Brüder Hermann und Martin Hinterstocker verkauft werden.Der aus Inzell stammende Fernsehkoch Max Inzinger läßt sich von Franz Lechner überreden, das Vorstandsamt zu übernehmen. Der ehemalige Zehnkampfweltrekordler Kurt Bendlin wird als Konditions- und Krafttrainer geholt und einige Prominente, u. a. Jürgen Marcus und Rainer Holbe werden Mitglieder des EVR. Doch auch diese Unterstützung kann den EV Rosenheim nicht retten. Durch eine Statutenlücke wird der EVR zu einer Eishockeyabteilung zum SB Rosenheim fusioniert

Eishockey in Rosenheim nun SBR!

Etwas besseres hätte dem Rosenheimer Eishockey nicht passieren können, als über einen notwendigen Umweg beim Sportbund DJK zu landen. Nach dem finanziellen Aus des EV Rosenheim, welches normalerweise den Neubeginn in einer unteren Spielklasse zur Folge hätte, findet man eine Lücke in den Verbandsstatuten. Der EV Rosenheim fusioniert mit dem Landesligaverein TC 1860 Rosenheim und schließt sich dann als Abteilung dem Sportbund DJK Rosenheim an. In der Mannschaft des Tennisclub 1860 Rosenheim in der Landesliga spielten zu dieser Zeit einige ältere frühere EVR- Cracks. Damit beginnt die Zeit von Josef März, der zu diesem Zeitpunkt Präsident des Sportbund DJK Rosenheim ist. Dem finanziellen und profimäßigen Engagement von Josef März und auch seiner Familie hat die Eishockey-Abteilung ganz sicher seine Blütezeit mit 3 Meistertiteln zu verdanken. Oberbürgermeister Dr. Stöcker hat als großer Fürsprecher für den Erhalt des Eishockeys Josef März dringend gebeten, das marode Eishockey zu retten. Unter anderem die Differenzen zwischen Dr. Stöcker und der Familie März wegen eines vom Oberbürgermeister versprochenen Stadion- Neubaues führten später zum freiwilligen Rückzug aus der höchsten deutschen Eishockey-Liga. Man wollte zurück in die Oberliga, mußte jedoch in die zweite Liga und stieg sensationell mit einer als „Höfner’s Kindergarten“ titulierten Truppe sofort wieder in die Bundesliga I auf.

Die DEL und ein neuer Name – Star Bulls

Nach nordamerikanischem Vorbild wird die DEL gegründet. Die Vereine müssen eine Lizenz erwerben und anfänglich ist kein Auf- und Abstieg vorgesehen. Diese Lösung ohne Auf- und Absteiger wurde jetzt ab der Saison 2006/07 wieder beschlossen und führt derzeit (2005) zu kontroversen Diskussionen. Ebenso nach „neudeutschem“ Vorbild verpassen sich die Teams überwiegend Tiernamen. Der Marox-Bulle dreht bereits seit einiger Zeit seine Runden auf dem Rosenheimer Eis und mit einigen Sternen davor paßt auch die Abkürzung des Sportbundes, das SB, weiterhin. Sonst ändert sich vorerst mal nichts. Als die März-Gruppe sein finanzielles Engagement beendet übernimmt Prof. Dr. Anton Kathrein das Hauptsponsoring. Das Team erreicht in den Jahren bis 2000 noch ein Mal die Meisterrunde, die Zeit der großen Erfolge ist leider vorbei. Am Ende der Saison 1999/2000 verkauft Kathrein die DEL-Lizenz an Iserlohn – das Ende des Rosenheimer Eishockeys in der höchsten deutschen Liga

Neubeginn ganz unten – Jetzt Starbulls e.V.

Unter anderen maßgeblich daran beteiligt, dass in Rosenheim weiterhin Eishockey nicht nur in der untersten Liga gespielt wird, war sicher Mondi Hilger. Jedenfalls waren letztlich auch einige ältere Spieler bereit, für den neu gegründeten Starbulls Rosenheim e.V. aufzulaufen und dem neuen Verein auf die Sprünge zu helfen. 10 Jahre nach dem Neubeginn war es soweit, im April 2010 haben die Starbulls im Finale der Oberliga-Playoffs den EC- Peiting besiegt und sind neben Oberliga-Meister auch zum Aufsteiger in die 2. Bundesliga geworden. Seit der Saison 2010/2011 spielen die Starbulls damit in der 2. Bundesliga bzw. der DEL2.